Endlich ist es soweit. Der SV Oberteisendorf durfte am Samstag (17. Juni) im Beisein von hoher Prominenz aus Politik und Sport sein mit 280.000 Euro Gesamtvolumen größtes Projekt der Vereinsgeschichte der Bestimmung übergeben. Landwirtschaftsministerin und Stimmkreisabgeordnete Michaela Kaniber hatte das Projekt durch die Übernahme der Schirmherrschaft unterstützt. Aus dem Topf des LEADER Förderprogramms wurden dem SVO knapp über 117.000 Euro zugesprochen. Der Festtag wurde begleitet von einem ausführlichen Rahmenprogramm, unter anderem einer Autogrammstunde mit Sportgrößen aus dem Biathlon und Langlauf. Über den Tag verteilt konnte der SVO über 1.000 Besucher auf seinem Gelände begrüßen.
Zum Anfang des vormittäglichen Festakts am Oberteisendorfer Sportplatzgelände begrüßte SVO Vereinsvorsitzender Georg Quentin die Ehrengäste, darunter die Schirmherrin der Rollerbahn, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber sowie Landrat Bernhard Kern und Teisendorfs Bürgermeister Thomas Gasser. Außerdem richtete Quentin einen Gruß an Verantwortliche des LEADER Förderprogramms sowie an die Kreisvorsitzende des Bayerischen Landessportverbands, Claudia Daxenberger. Die musikalische Umrahmung des Festakts hatte die Bigband des Anette-Kolb-Gymnasiums Traunstein übernommen.
Der Teisendorfer Diakon Robert Rehrl nahm nach Quentin`s Begrüßung die christliche Segnung der neuen Sportstätte vor und erbat den göttlichen Beistand, dass auf der Anlage alle Trainings und Wettbewerbe verletzungsfrei über die Bühne gehen mögen.
Staatsministerin Kaniber, die den Reigen der Grußworte eröffnete, hatte freilich nur lobende Worte für die Projektverantwortlichen im Gepäck. Sie sei „froh, dass bei uns im ländlichen Raum die Welt noch in Ordnung sei und die Menschen zusammenhalten“. Gemeinsam mit Finanzminister Albert Füracker habe sie, deren Ministerium für die LEADER Projekte zuständig ist, auch bereits den finanziellen Grundstein für die nächsten Jahre gelegt. Jedermann sei froh, wenn im Fernsehen Spitzensportler aus der Region Erfolge feierten. Deshalb sei die Förderung für die Rollerbahn und die damit verbundene Nachwuchsarbeit im Langlauf und Biathlon beim SVO bestens angelegt. „Trainer und Ehrenamtliche leben den Kindern Teamgeist vor und bereiten hervorragende Grundlagen für das spätere Leben“, lobte Kaniber die Vereinsarbeit.
Landrat Bernhard Kern, gleichzeitig Leiter der lokalen LEADER Arbeitsgruppe (LAG) dankte in seinem Grußwort SVO Vorsitzendem Quentin und Ski Abteilungsleiter Albert Staller sowie deren Orga-Team für die geleistete Arbeit und gratulierte zur neuen Sportstätte. „Braucht`s des“ zitierte Teisendorfs Bürgermeister Thomas Gasser Gerhard Polt und spielte damit auf eine Diskussion mit einem Projektgegner zur finanziellen Beteiligung der Gemeinde an. „Ja, des braucht`s“, entgegnete Gasser, der als Ideengeber für die LEADER Förderung der Stein des Anstoßes war. Die Bahn sei perfekt asphaltierter Weg, der kein Holzweg sei. BLSV-Vertreterin Daxenberger hob die Einzigartigkeit der Sportanlage heraus und lobte das Bestreben des SVO, die Rollerbahn mit dem Schießstand der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Anschließend bedankten sich die Kinder und Jugendlichen der SVO Skiabteilung mit selbst gebastelten Blumen und kleinen Aufmerksamkeiten bei ihren gewerblichen Projektunterstützern. Dabei stellte Abteilungsleiter Albert Staller, einer der Hauptverantwortlichen auf Seiten des SVO, die Betriebe kurz namentlich vor und brachte seine Freude und Dankbarkeit über die finanzielle Unterstützung zum Ausdruck. Staller hob die gesamte SVO Familie hervor, die gemeinsam das Projekt Rollerbahn und die Vorbereitungen sowie die Durchführung des Festtages perfekt umgesetzt hatte.
Nach dem Festakt ging es dann auch sportlich und unterhaltsam zur Sache. Für Biathlonstimmung á la Chiemgauarena sorgte DJ Lumpi mit seinen besten Sporthits. Im Biathlon Singlemix Wettbewerb ließen die acht Nachwuchssportlerinnen und -sportler des SVO und umliegender Vereine ihr hohes Talent aufblitzen. Das Sprintrennen zum Auftakt entschied das Duo von Lokalmatadorin Kathi Staller mit ihrem Teamkollegen Korbinian Kübler vom SC Hammer. Auch den anschließenden Verfolgungswettkampf mit jeweils zwei Schießeinlagen liegend und stehend dominierte das Team Staller/Kübler und verwies Lena Hofmeister und Fabian Gehmeier auf Platz zwei hinter sich. Die Teams waren mangels Zeitnahme im Zehnsekundenabstand unter Anleitung von SVO Biathlon Chef Michael Graspointner auf die Strecke gegangen. Auf dem Stockerl landete das Duo Rebecca Ladwig und Tim Schneider. Der undankbare vierten Platz war Maxi Kohlmeier und Hanna Trinkwalder überlassen, wobei Trinkwalder als eigentliche Linksschützin mit einem Rechtsschützengewehr agieren musste.
Als Siegerehrungspaten hatte der SVO Hochkaräter parat. Die Trainergrößen Wolfgang Pichler, Remo Krug (Schweizer Nationaltrainer), Lutz Hänel (DSV Stützpunkt Oberwiesenthal) und Biathlonlegende Fritz Fischer nahmen die Auszeichnungen der vier Paare unter tosendem Applaus hunderter Zuschauer vor.
Den Nachmittag eröffnete dann ein weiterer Höhepunkt des Tages. Für eine Interview- und Autogrammstunde hatte der SVO mit Olympiasiegerin und Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick sowie Maren Hammerschmidt, Vanessa Hinz, Marion Wiesensarter, Simon Schempp, Andi (Rennkatze) Katz sowie Juniorenweltmeisterin Lisa Spark (SC Traunstein) bekannte Stars aus der Szene gewinnen können. Komplettiert wurde die Sportprominenz am Autogrammtisch von Paralympics-Ikone Martin Braxenthaler. Bis zu 70 Meter lang standen die Fans Schlange, um Autogramme oder Selfie mit den Sportstars zu ergattern.
Den Kampf um die schnellste Sprintzeit auf 50 Meter entschied SVO Langlauf Talent Korbinian Fagerer in 6,62 Sekunden für sich und verwies David Hiebl und Michi Aschauer auf die Plätze. Danach versuchten sich etwa 80 Festbesucher, hauptsächlich Kinder, mit Langlaufrollern und selbst mitgebrachten Fahrzeugen wie Tretrollern und Fahrrädern, die Bestzeit zu unterbieten. Martin Braxenthaler ließ sich den Versuch nicht nehmen, die Zeit mit seinem Handbike zu unterbieten. Er scheiterte jedoch knapp. Für Spaß sorgten die SVO Kicker Florian Hofmann und Sebastian Enzinger, die mit Holzspielpferden auf Rollen die Strecke entlangritten. Über den Nachmittag bot der SVO zudem ein buntes Familienprogramm mit Spielestationen für Kinder und einer Hüpfburg an.
Danach mündete die Einweihungsfeier in ein Gartenfest und anschließend in den abendlichen Bierzeltbetrieb, in dem der Skiverband Chiemgau (berichtet gesondert) zunächst seinen jährlichen Ehrungsabend abhielt und später die Freilassinger Rockband Acoustic Black dem Fest bis Mitternacht einen würdigen Abschluss verlieh. (M.E.)
